- Timor
- Ti|mor; -s:zu den Sundainseln gehörende Insel.
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Timor[indonesisch 'timɔr], die größte der Kleinen Sundainseln, durch die Timorsee von Australien getrennt, rd. 480 km lang und bis 100 km breit, 33 600 km2, rd. 2 Mio. Einwohner. Der südwestliche Teil der Insel gehört zur indonesischenProvinz Nusa Tenggera Timur (Verwaltungssitz: Kupang); der bis 1976 portugiesische Nordosten bildete bis 1999 die indonesische Provinz Timor Timur (Verwaltungssitz: Dili) und ist seit 2002 unabhängig (Osttimor). Die die Insel durchziehenden zwei zentralen Gebirgsketten erreichen im Westen im Mutis (2 427 m über dem Meeresspiegel) und im Osten im Ramelanmassiv (2 960 m über dem Meeresspiegel) ihre höchsten Erhebungen. Klimatisch wird Timor durch den Monsun geprägt. Die Bevölkerung (Timoresen: u. a. Rotinesen, Atoni, Belu) weist palämongolide (Alt- und Jungindonesier) und melanesische Züge auf; sie ist im SW-Teil der Insel islamisch.1520 landeten Portugiesen auf der Insel; sie gerieten ab 1613 in Auseinandersetzung mit den Niederländern, die den westlichen Teil in Besitz nahmen (Konfliktbeilegung durch Teilungsvertrag 1859, erst 1914 voll in Kraft getreten). 1812-15 beherrschten die Briten Timor, 1942-45 war Timor von japanischen Truppen besetzt. Der niederländische Westteil kam danach zur Republik Indonesien. Portugiesisch-Timor Portugiesisch-Timor wurde nach dem Abzug der Kolonialmacht 1975 von Indonesien besetzt (1976-99 von diesem als Provinz annektiert), stand 1999-2002 unter UN-Verwaltung und erhielt dann seine Unabhängigkeit (Osttimor).
Universal-Lexikon. 2012.